„Die anarchistische Revolt-Tour radelt nach Gorleben!“

Am Freitag, den 26. Mai 2023, gab es eine Critical Mass auf Fahrrädern zum Atommüll-Zwischenlager Gorleben. In den Jahren zuvor war auf der Kulturellen Landpartie im Wendland der Gorleben-Tag an den Atomanlagen ein fester Programmpunkt. Mit einem riesigen Abschlussfest wurde im letzten Jahr das vorläufige Aus für das Endlager Gorleben gefeiert und der Gorleben-Tag beendet. Ein kleiner Kreis von Veranstalter:innen mochte sich damit jedoch nicht zufriedengeben und schufen eine Bühne für verschiedene Gruppierungen aus der Anti-Atom- und Klimabewegung. Zu dieser Veranstaltung fand sich eine „kritische Masse“ zusammen, um mit einer gemeinsamen Radtour darauf hinzuweisen, dass mit dem Ende von Gorleben keinesfalls die Geschichte der Atomwirtschaft beendet ist oder es gar eine Lösung für die Endlagerung des Atommülls gäbe. Laut ihres Aufrufes ging es vor allem darum, den Anti-Atom-Widerstand und die Klimagerechtigkeitskämpfe zu verbinden.

Während der Radtour nach Gorleben gab es mehrere Stops in einigen Dörfern entlang der Strecke, wo sich weitere Menschen anschlossen und Zwischenkundgebungen zu unterschiedlichen Themen durchgeführt wurden. Am offenen Mikrofon gab es Beiträge zu den notwendigen Kämpfen der Klimagerechtigkeit, außerdem wurde der patriarchale Normalzustand so wie die Ausbeutung der Litiumminen in Portugal kritisiert.

 Auf der Kundgebung in Lüchow vor dem durch eine Hundertschaft bewachten Kreishaus wurde die rassistische und repressive Praxis der dort ansässigen „Ausländerbehörde“ thematisiert. Auf den Tag genau 30 Jahre zuvor wurde in Bonn mit der Streichung von Art. 16 GG das Asylrecht faktisch abgeschafft. Eine späte Folge hiervon ist die Rechtlosigkeit von Migrant:innen, die der behördlichen Willkür ausgesetzt sind.

Den Aktionstag rundeten verschiedene Redebeiträge und ein kleines Kulturprogramm an den Atomanlagen ab.

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