Aufruf zur Einrichtung vieler Gedenkorte für die Opfer von Hanau: „Say their names“!

Am 19. Februar 2020 ermordete ein Nazi 10 Menschen in Hanau, davon 9 aus
rassistischen Motiven:
Ferhat Ünvar (22),
Gökhan Gültekin (37),
Hamza Kurtović (21),
Mercedes Kierpacz (35),
Sedat Gürbüz (30),
Kalojan Welkow (32),
Fatih Saraçoğlu (34),
Said Nessar El Hashemi (21),
Vili Viorel Păun (23),

sowie die Mutter des Attentäters, Gabriele R. (72).

Ihre Namen sind bekannt, es gibt Fotos von ihnen und auch ein paar
Eckpunkte aus ihrem Leben, die unter dem Stichwort #saytheirnames („sagt
ihre Namen“) zusammengetragen wurden, damit ihrer gedacht wird, auch,
wenn das mediale Interesse verebbt und die Berichterstattung verstummt.

Wir haben die Gedenkplakate, die von BIPoC-Communities (Black,
Indigenous, People of Colour) erstellt wurden, in eine festere Form
gebracht und werden sie am kommenden Donnerstag, den 12.3.2020, im
Gasthof Meuchefitz verteilen; mit dem Ziel, dass Menschen sie mitnehmen
und in den Orten, in denen sie leben, einen eigenen kleinen Gedenkort
einrichten.

In fast jedem Ort ist selbstverständlich Raum für Kriegsdenkmäler. Wir
finden es machbar und wichtig, dass es ebenso
selbstverständlich Räume gibt, um den Mordofpern rassistischer Gewalt zu
gedenken, egal ob sie aus Hanau kommen oder vom NSU ermordet wurden.

Die Gedenktafeln sollen gleichzeitig mahnen, dass rassistisches
Gedankengut Menschenleben fordert; dass neonazistische Ideen nicht nur
nicht geduldet werden dürfen, sondern aktiv bekämpft werden müssen.

Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!