Zwei Kolborner machten die besprühten Straßenschilder sauber – warum sie dennoch ausgetauscht werden müssen

by Lüchow. „Das soll nicht abgehen?“ Diese Frage stellten sich zwei Kolborner, als sie unlängst in der EJZ lasen, dass die seit dem Frühjahr mit Worten wie Utopie, Gleichberechtigung oder Autonomie überschriebenen Straßenschilder sich angeblich nicht reinigen lassen und die Kreisverwaltung deshalb neue Schilder bestellt habe.

Und so machten sich die beiden Kolborner auf, um in Soven und an der Sallahner Kreuzung auszuprobieren, ob die Beschriftungen auf den Ortsschildern wirklich nicht abgehen. Und: Sie gingen ab, wie sich schnell zeigte: Ihre Mittel waren der biologisch-abbaubare „Anti-Graffity-Reiniger“ von Geiger-Chemie – sechs Liter kosten um die 200 Euro – und einige Rollen Haushaltspapier. Dieses Mittel setzt auch der Lüchower Verein Inito ein, um Graffiti von Hauswänden zu bekommen. „Du sprayst drüber, wartest ein bisschen, wischst mit dem Papier, sprayst wieder und wischst – und dann ist es weg, vom Arbeitsaufwand ist es ein Klacks“, berichten die beiden. Ihr Rat: „Schilder abbestellen und losputzen.“ Ziemlich unverständlich finden sie auch, dass sich die Verwaltung ein halbes Jahr nicht darum gekümmert hat, die Schilder wieder lesbar zu machen – auch für die Gäste, die den Sommer über im Wendland waren.

Die Kreisverwaltung sagt dazu, dass ihr Fachdienst Umwelt und Straßen mehrfach mit verschiedenen Reinigungsmitteln versucht habe, die Straßenschilder zu reinigen – wichtig sei dabei gewesen, die Reflexionsbeschichtung nicht zu beschädigen. Dabei seien verschiedene Reinigungsmittel ausprobiert worden, die hätten aber nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Deshalb seien neue Schilder bestellt worden, die noch im November geliefert und schnellstmöglich ausgetauscht werden. Der Fachdienst hat auch die von den beiden Kolbornern geputzen Schilder überprüft und festgestellt, dass die Reflexionsschicht beschädigt beziehungsweise beseitigt wurde, sodass das – nun saubere Schild – dennoch ausgetauscht werden müsse. Insgesamt sind 22 Schilder für insgesamt 3500 Euro bestellt worden. Dabei handelt es sich nach Aussagen der Kreisverwaltung tatsächlich um Schilder, und nicht um Folien. Diese neuen Schilder werden dann alle reflektieren – auch wenn sicher nicht jeder der beschmierten und durchaus in Jahre gekommenen Vorgänger schon zu dieser vergleichsweise neueren Version von Straßenschildern gehörte.

gefunden: ejz 12.11.2016