Auch die AfD hat nun ihren Landtagswahlkandidaten für Lüchow-Dannenberg bestimmt

Eine Frau geht ins Rennen

bp Lüchow. Patricia Allgayer-Reetze heißt die Direktkandidatin der Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei der Landtagswahl im Oktober. Fünf Stimmberechtigte der nationalkonservativen Partei wählten sie am Donnerstagabend in Lüchow während einer Aufstellungsversammlung einstimmig.

Dass die 61-Jährige als Direktkandidatin keine Chance hat, ist ihr zwar klar, betonte sie vor weniger als einem Dutzend Parteimitgliedern. Ihr sei es allerdings wichtig, für ihre Partei Gesicht zu zeigen.

Viele Jahre war die Hausfrau Mitglied der CDU gewesen, brachte es bei den Christdemokraten sogar in den Kreisvorstand und saß im Kreistag. Aus ihrer Sicht hat sich die Partei allerdings „immer mehr von den Prinzipien entfernt, wegen derer ich in die Partei eingetreten war“. Schließlich habe sie es „nicht mehr verantworten können“ und sei ausgetreten. Vor vier Jahren trat die Braascherin in die AfD ein, denn: „Politisch aktiv wollte ich sein.“ Erfolglos ist die Vorsitzende des Dannenberger Kulturrings in ihrer neuen Politheimat nicht. Sie ist bei der Kommunalwahl über einen Listenplatz erneut im Kreistag gelandet, ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Aus dem AfD-Kreisvorstand – die Partei hat im Kreisgebiet nur 18 Mitglieder – ist Allgayer-Reetze dagegen ausgestiegen. „Wegen persönlicher Dif-ferenzen“, wie sie selbst sagte.

Einsetzen will sie sich für die Themenfelder Bildungspolitik, innere Sicherheit sowie für eine Brücke zwischen Neu Darchau und Darchau. Die Bildungspolitik in Niedersachsen sei „ein Chaos“. Rechtschreibung und Kompetenz in deutscher Sprache würden vernachlässigt. Gerade für Migranten sei es wichtig, die deutsche Sprache zu erlernen, weshalb es sinnvoll sei „eigene Schulklassen“ für Zuwanderer zu bilden. Wichtig ist ihr außerdem der Erhalt der kleinen Grundschulen, des dreigliedrigen Schulsystems und der Benotung. Im Geschichtsunterricht müsse es ein Ziel sein, „die ganze Bandbreite“ und auch „internationale Verflechtungen“ darzustellen und sich nicht bloß auf Teilbereiche zu beschränken. Außerdem wandte sich die Landtagskandidatin gegen die angebliche Frühsexualisierung: „In der Grundschule über Analverkehr aufzuklären, halte ich nicht nur für überflüssig, sondern für gefährlich.“

Auch wenn andere diese Begriffe als Schimpfworte ins Spiel gebracht hätten, stehe sie dazu „Familialist und heteronormativ“ zu sein. Die sogenannte „Ehe für alle“ bezeichnete sie als „Klamauk und Wahlgeschenk an eine Minderheit“. Für sie selbst gelte: „Mein Mann ist mein Mann und nicht meine Frau.“ Für die Polizei forderte Allgayer-Reetze eine bessere Ausrüstung und mehr Personal. Die Politikerin ärgert sich darüber, dass einige meinten, es gebe keine deutsche Kultur. Die gebe es aber sehr wohl.

Um bei der Landtagswahl antreten zu dürfen, benötigt die AfD als nicht im Bundestag vertretene Partei nun 100 Unterstützer-Unterschriften.

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