Mit folgendem Text wollen wir als Antifaschistische Aktion Burg [AAB] über die Vorbereitungen für ein Bündnis in Sachsen-Anhalt informieren, das sich in den kommenden Monaten mit dem im Juni 2017 stattfindenden G20-Gipfel in Hamburg auseinandersetzen soll und gleichzeitig dazu aufrufen, sich in diesem geplanten Bündnis mit einzubringen und zu organisieren.
Achtet auf Ankündigungen wo das erste Vorbereitungstreffen stattfinden wird und bringt euch mit ein!
Sollte es Fragen diesbezüglich geben, schreibt uns einfach eine Mail:
a-a-burg@riseup.net
Den G20-Gipfel 2017 in Hamburg zum Anlass nehmen…
…sich in Sachsen-Anhalt zu vernetzen und regional Widerstand zu organisieren!
Wenn sich vom 07. bis zum 08. Juli 2017 die Staats- und Regierungschef_innen der 19 größten Industrienationen und Europa zum sogenannten G20-Gipfel in Hamburg treffen, wird dies sämtliche Gipfeltreffen der vergangenen Jahre in Deutschland in den Hintergrund stellen. Wurden sonst derartige Treffen dort durchgeführt, wo möglichst wenig Menschen wohnen und man leicht alles abriegeln kann (Heiligendamm 2007, Elmau 2012), soll der bevorstehende G20-Gipfel direkt im Zentrum einer Stadt mit über einer Million Menschen stattfinden. Hamburg wird – schon allein durch die weiträumigen Absperrungen und einem Aufgebot von wohl über 10.000 Polizei- und Geheimdienstkräften – im Chaos versinken. Hinzu kommen zehntausende Menschen aus ganz Europa, welche ihre kritische Haltung zu den G20 vielseitig deutlich machen werden. Ein Ereignis, welches schon jetzt im Fokus steht und eine gute und angemessene Gelegenheit darstellt, unsere Ablehnung der kapitalistischen Zustände praktisch werden zu lassen.
Was sich in Hamburg vor, während und nach dem G20-Gipfel abspielen wird, ist nichts weiter als das, für was die G20 exemplarisch stehen: Repression, Unterdrückung, Überwachung und vieles mehr. Wenn bereits im Vorfeld versucht wird, den legitimen Widerstand gegen dieses Treffen zu kriminalisieren oder die Cops mit brutalster Gewalt versuchen den Protest zu zerschlagen, ist dies nur das, was die G20 in größerer Dimension machen. Nämlich die eigenen Interessen durchzusetzen und die weltweiten Probleme in ihrem Sinne beherrschbar zu machen. Das Leben von zehntausenden Menschen wird rund um den G20-Gipfel in Hamburg durch Kontrollen, Schikanen und einer massiven Überwachung eingeschränkt. Ähnlich sieht es bei einem Großteil der Weltbevölkerung aus, welche keine Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen von dem Treffen der G20 erwarten kann.
Wir als Antifaschistische Aktion Burg [AAB] wollen den kommenden G20-Gipfel in Hamburg zum Anlass nehmen, um mit den unterschiedlichsten linken Strukturen sowie Einzelpersonen aus ganz Sachsen-Anhalt ein gemeinsames Bündnis zu organisieren, das in den kommenden Monaten zu den unterschiedlichsten Themen arbeitet. Gleichzeitig wollen wir mit unserer Initiative für ein gemeinsames Bündnis den wenigen noch aktiven fortschrittlichen Strukturen und Personen in der Region die Möglichkeit geben, sich wieder verstärkt zu vernetzen und zu organisieren.
Wir denken, dass ein Bündnis welches verschiedene fortschrittliche Strukturen und Personen in einem Bundesland zusammenbringt – wo Neonazis fast täglich Menschen angreifen, die Alternative für Deutschland (AfD) zweitstärkste Kraft im Landtag und Perspektivlosigkeit weit verbreitet ist – längst überfällig und auch notwendig ist. Nicht nur, dass es Strukturen und Personen handlungsfähiger machen kann, die bisher zum Großteil aus der Notwendigkeit heraus hauptsächlich einen antifaschistischen Abwehrkampf führen. Es bietet außerdem die Möglichkeit, durch Arbeitsteilung oder den eigenen thematischen Schwerpunkt jede/r Struktur oder Person und dessen Erfahrung, beispielsweise Veranstaltungen zum Thema Fluchtursachen oder der sozialen Frage, leichter zu organisieren.
Gerade der bevorstehende G20-Gipfel und dessen öffentliche Wahrnehmung könnte darüber hinaus eine Chance sein, möglichst viele Menschen in Sachsen-Anhalt durch ein Bündnis mit Aktionen sowie Veranstaltungen zu erreichen und aufzuzeigen, dass allein das kapitalistische System, das für die prekären Lebensverhältnisse der Menschen verantwortlich ist und Elend, Flucht, Krieg usw. mit sich bringt. Nutzen wir sie und versuchen wir, eigene Inhalte wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
– Das Vorbereitungstreffen ist offen für alle linken und fortschrittlichen Strukturen sowie Einzelpersonen, die Interesse an einer gemeinsamen Zusammenarbeit und Vernetzung in Sachsen-Anhalt haben.
– Die genaue inhaltliche Ausrichtung des geplanten Bündnisses ist derzeit noch offen und soll während den ersten Vorbereitungstreffen von allen Interessierten diskutiert und geklärt werden.
– Das Bündnis soll kein reines Mobilisierungsbündnis zu den G20-Protesten sein, sondern den Gipfel nutzen, um in Sachsen-Anhalt dazu zu arbeiten. Dennoch schon jetzt den 7.-9. Juni 2017 rot im Kalender anstreichen, um dann auf den Straßen von Hamburg zu sein!