Frau beklagt Untätigkeit der Samtgemeinde-Verwaltung – Järnecke: „Wir nehmen uns dessen an“
bp Hollorf. Zwei Radtouristen aus Sachsen schauen etwas ratlos auf die vier Hakenkreuze, die jemand auf drei Straßenschilder nahe des Deichs zwischen Holtorf und Schnackenburg gesprüht hat. „Ist das eine rechte Gegend hier?“, fragt die Frau und schaut zu ihrem Mann. Der zuckt nur mit den Achseln.
Es gibt sicherlich Gegenden, die ein weitaus größeres Rechtsproblem haben als Lüchow-Dannenberg. Aber nicht alle Touristen, die entlang des Elberadwegs unterwegs sind, wissen das, Genau aus diesem Grund ärgert sich Birgit Puhlmann aus Pevestorf über die Schmierereien: „Das ist richtig peinlich, schließlich sind die Hakenkreuze so groß, dass niemand sie übersehen kann.“ Sie geht oft an der Stelle spazieren und habe der Samtgemeinde-Verwaltung die Hakenkreuze schon vor sechs Wochen gemeldet. Geschehen sei seitdem nichts. Mehr noch: Puhlmann hatte der Verwaltung sogar angeboten, Teile der Schilder mit weißer Farbe zu übermalen, und zwar jene Teile der Schilder, die sowieso weiß wären. Davor habe die Verwaltung sie gewarnt und sogar angedroht, wenn sie auf diese Weise aktiv werde, müsse sie mit einer Strafe in Höhe von 5 000 Euro rechnen, berichtet die Frau. Nach dieser Drohung hat sie Abstand von der Idee genommen, aber schon eine neue Möglichkeit ersonnen: Sie will die betroffenen Teile der Verkehrszeichen mit Folie überkleben.
Vielleicht ist das aber gar nicht nötig, denn Samtgemein- de-Bürgermeister Christian Järnecke (CDU) verspricht: „Wir nehmen uns dessen an.“ Obwohl er selbst in Holtorf lebt, sei ihm das Problem bisher „so nicht bekannt“. Järnecke will die Hakenkreuze zügig entfernen lassen, denn das sei „auch für Touristen nicht schön“.
gefunden in EJZ, 3.05.2016