Forderung nach einem guten Leben für alle
Am vergangenen Wochenende (17.07.-19.07.) fand in Lüneburg im Frommepark (Scunthorpe Platz) ein RechtAufStadt Protestcamp statt.
Die Veranstaltung wird von allen Beteiligten als voller Erfolg gewertet. Der Park, schon lange ein Symbol für den Kampf für eine gleichberechtigte Stadt für Alle, eignete sich perfekt als Veranstaltungsort für das politisch motivierte Camp.
Über die drei Tage verteilt besuchten über 500 Menschen das Camp, um sich über die aktuellen politischen Kämpfe, in Zusammenhang mit RechtAufStadt, zu informieren, sich auszutauschen und am vielfältigen Programmangebot teilzunehmen.
Viele verschiedene Gruppen beteiligten sich an dem selbstorganisierten Camp und sorgten für einen reibungslosen Ablauf: die Essens- und Getränkeversorgung, das Angebot an Infomaterialien zu verschiedenen politischen Themen, die Theateraufführungen, welche auch aktuelle Probleme im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie thematisierten und Konzerte verschiedener Bands, welche mit ihren Songs stets politischen Inhalt vermittelten.
Zusätzlich fanden Workshops zu verschiedenen Themen statt, welche das gemeinsame Ziel verbindet, die Selbstermächtigung der Menschen weiter zu stärken: Selbstbewusstsein/Bühnenpräsenz, WUT, Showkampf und Selbstverteidigung.
Das kulturelle Programm beinhaltete Auftritte des Theaterensembles WildwuX und der Bands Mittel zum Zweck, Missratene Töchter, Hörzu! und Grips & Schaden.
Das Recht auf Stadt und damit die Forderung nach einem guten Leben für alle stand auch bei den Beiträgen dieser Gruppen im Zentrum, automatisch verbunden mit der Frage wie so ein selbstbestimmtes und solidarisches Zusammenleben organisiert werden kann und welche Probleme dabei dringend bearbeitet werden müssen – sei es Rassismus, Sexismus, Transphobie, Antisemitismus und leider noch vieles mehr.
RechtAufStadt steht für eine gleichberechtigte Beteiligung Aller am städtischen Leben und stemmt sich damit gegen den Ausverkauf der Stadt durch Investoren, die rein kapitalistische Interessen verfolgen, was zu einer Verdrängung der finanziell weniger gut aufgestellten Gruppen an den Stadtrand führt und ausserdem vor allem linke Projekte, die sich gegen das reine Gewinnstreben stellen, in akute Bedrängnis bringt. Der Angriff auf das Wohnprojekt Unfug und somit die aktive Zerstörung von bezahlbarem und inklusivem Wohnraum ist dabei nur ein Zeichen von vielen in dieser Verwandlung der Stadt weg von den Bedürfnissen der Menschen hin zu reiner Profitgier. Diese Profitgier zeigt sich exemplarisch ebenso bei den aktuellen Problemen im Stadtteil Kaltenmoor mit dem Aktienkonzern Vonovia.
RechtAufStadt ist solidarisch und nicht zu trennen von anderen aktuellen Demonstrationen wie zum Beispiel der Kampf um Klimagerechtigkeit und die Befreiung der autonomen Region Rojava, da diese Themen genauso zum RechtAufStadt gehören, denn nur eine befreite Gesellschaft welche sich aktiv um Natur- und Umweltschutz kümmert kann als erstrebenswert gelten.
Um das RechtAufStadt zu erkämpfen werden wir weiterhin protestieren, laut sein und auf die verschiedensten Arten unsere Meinung kundtun. Denn der Kampf ist nicht nur ein Kampf um das Wohnprojekt Unfug. Es geht darum die solidarische Stadt für Alle zu erkämpfen!
Quelle: https://www.untergrund-blättle.ch/politik/deutschland/lueneburg-recht-auf-stadt-camp-5913.html