Wo sind Flüchtlinge?
Betrifft: „Ein neuer Arzt für die Swinmark“ (EJZ vom 14. Mai) und „Es erfolgte keine Reaktion“ (EJZ vom 19. Mai)
Der Artikel wirft mehr Fragen auf als er Antworten gibt. Zum Beispiel, wo eigentlich die Asylanten geblieben sind, die noch bis vor Kurzem in den Räumen gewohnt haben, die jetzt für die neue Arztpraxis ausgebaut werden. Einer soll nach Montenegro zurück gegangen sein, aber wo sind die anderen? Es stimmt ja eben nicht, wie Herr Bürgermeister von Gottberg (AfD) in dem Artikel zitiert wird, dass die Wohnungen fünf Jahre leer standen.
Warum wird Frau Dr. Janz in dem Artikel nicht erwähnt? Es handelt sich um eine Doppelpraxis, und es geht nicht, wie behauptet, nur Herr Dr. Stephan Janz in den Ruhestand. In dem Artikel „Es erfolgte keine Reaktion“ stellt sich die Frage, was in dem erwähnten halbminütigen Telefongespräch, sofern es denn stattfand, groß besprochen wurde. Gab es überhaupt ein Übernahmeangebot seitens des Herrn von Gottberg und falls ja, woran scheiterte es? Warum wurde, wenn es um solche Summe und solche Risiken für eine kleine Gemeinde geht, nicht zunächst das Gespräch mit dem Vermieter der jetzigen Praxis gesucht?
Und natürlich die Frage: Was passiert, wenn der neue Arzt von den Bürgern nicht angenommen wird? Wenn er aufgrund mangelnder Auslastung die Miete nicht aufbringen kann? Seit Monaten kann man beobachten, dass die Parkplätze vor der jetzigen Praxis leer sind, wenn Herr Dr. von Gottberg seine Sprechstunden abhält.
von Margrit Moeser, Proitze
Wer bürgt?
Betrifft: „Neuer Arzt für die Swinmark“ (EJZ vom 15. Mai)
Für 100000 Euro soll eine Arztpraxis in Schnega ausgebaut werden, offensichtlich vom Feinsten bei dieser Bausumme. Das ganze finanziert von Steuergeldern. Schämen sich Vater und Sohn eigentlich gar nicht, in einer nicht eben reichen Region derart mit fremden Geldern umzugehen? Die Ärzte, die mir bekannt sind, haben ihre Praxen auf eigene Kosten ausgebaut bzw. Abstandszahlungen für die Einrichtung bei Übernahme geleistet. Warum nimmt Herr Dr. von Gottberg nicht – wie seine Kollegen – selbst einen Kredit auf, um seine Praxis im Dörfergemeinschaftshaus auszubauen? Auch dann hätte es Mieteinnahmen für die Gemeinde gegeben – ohne Risiko. Auch ein Anreiz von vielleicht 10000 Euro als Zuschuss seitens der Gemeinde wäre denkbar gewesen. Aber 100000 Euro? Auch für mich stellt sich die Frage, wer bürgt, wenn er nach ein paar Jahren oder gar früher die Praxis wieder verlässt?
Dass man den Vermieter der jetzigen Praxis als Sündenbock hinstellt, um die Steuergeldverschwendung zu rechtfertigen, finde ich ebenfalls ziemlich unanständig. Wie aus dem zweiten Artikel zu diesem Thema nun deutlich wird, wurde Herrn Dr. von Gottberg die Praxis vom Vermieter sehr wohl zur Fortsetzung angeboten. Wenn man es nicht schafft, innerhalb von vier Wochen in einer so wichtigen Angelegenheit eine Rückmeldung zu geben, scheint sich das Interesse ja sehr in Grenzen gehalten zu haben. Man muss hier nur eins und eins zusammenzählen.
von Helga Schumann,Proitze
gefunden: EJZ 01.06.2016