Fokus Kongo: Zwischen Ausplünderung, Überleben und sozialen Kämpfen für ein besseres Leben

Fokus Kongo: Zwischen Ausplünderung, Überleben und sozialen
Kämpfen für ein besseres Leben
Veranstaltungstour mit Victor Nzuzi (Bauer, Mitglied von Via Campesina und
Globalisierungskritiker aus der Demokratischen Republik Kongo).
Mit Übersetzung ins Deutsche und bei Bedarf ins Englische.
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Göttingen: 01. Oktober, 18:00 Uhr: Our House OM10, Obere Masch-Straße 10, 37073
Göttingen
Kassel: 02. Oktober, 19:00 Uhr: KollektivCafé Kurbad, Sternstr 20, 34123 Kassel
Meuchefitz: 03. Oktober, 19:30 Uhr: Gasthof Meuchefitz, Meuchefitz 19, 29482 Küsten
Bremen: 04. Oktober, 19:00 Uhr: DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen
Leipzig: 06.-08. Oktober: Konferenz „Selbstbestimmt und solidarisch“
Dresden: 09. Oktober: vgl. www.afrique-europe-interact.net

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Spätestens seit Geflüchtete und Migrant_innen im Sommer 2015 das europäische Grenzregime
vorübergehend aus den Angeln gehoben haben, ist seitens der EU-Regierungen viel von
„Fluchtursachen“ die Rede. Diese müssten durch milliardenschwere Entwicklungsprogramme
„bekämpft“ werden, nur so sei verhinderbar, dass weitere Menschen Richtung Europa aufbrechen
würden. Das klingt plausibel, allerdings werden die Ursachen für die desaströsen Verhältnisse im
globalen Süden meist ausgeblendet, und auch bleibt die Frage unbeantwortet, welche Art von
Entwicklung überhaupt gefördert werden soll.
Was das konkret heißt, wird Victor Nzuzi am Beispiel der Demokratischen Republik Kongo zeigen.
Das Land (das ungefähr sechsmal so groß ist wie Deutschland) gehört zwar nicht zu den
Hauptherkunftsländern von Geflüchteten, steht aber stellvertretend für die grundlegende Krise in
zahlreichen afrikanischen Ländern: Einerseits ist die Demokratische Republik Kongo extrem reich,
unter anderem an mineralischen Rohstoffen, an Wasserressourcen und an fruchtbaren Ackerflächen.
Andererseits ist die Bevölkerung von extremer Armut betroffen, 88 Prozent der Menschen stehen
weniger als 1,25 Dollar pro Tag zur Verfügung. Hintergrund ist eine bis in die Sklaverei und den
Kolonialismus zurückreichende Geschichte von Ausplünderung, Gewalt und Ressourcenkriegen.
Victor Nzuzi wird in seinem Beitrag vor allem auf die gegenwärtige Situation eingehen, nicht
zuletzt auf die Zerstörung kleinbäuerlicher Existenzgrundlagen – ob durch Landraub, Dumping-
Importe oder gewaltätige Konflikte um Rohstoffe. Gleichzeitig wird er über die alltäglichen
Kämpfe unterschiedlicher sozialer Bewegungen im Kongo berichten – nicht zuletzt über
Landkämpfe von Kleinbauern und -bäuerinnen.
++++++++++++++++++Victor Nzuzi ist einer der bekanntesten Globalisierungskritiker_innen in der Demokratischen
Republik Kongo. Er ist Erdnussbauer und als Mitglied von Via Campesina vor allem in
kleinbäuerlichen Kämpfen aktiv. Er hat eine eigene Radiosendung, zudem ist er regelmäßig an
Film- und Fernsehproduktionen beteiligt, bei denen es um Korruption, Verschuldung, Klimawandel,
Migration etc. geht. 2008 war Victor Nzuzi beim Klima-/Migrationscamp in Hamburg dabei und
2011 hat er an der Bamako-Dakar-Karawane teilgenommen, aus der das transnationale Netzwerk
Afrique-Europe-Interact hervorgegangen ist.
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Die Rundreise mit Victor Nzuzi steht im Zusammenhang mit der Konferenz „Selbstbestimmt und
solidarisch“, die vom 6. bis 8. Oktober 2017 in Leipzig stattfinden wird. Bei der Konferenz geht es
um die Zusammenhänge zwischen Migration, Entwicklung und ökologischer Krise – Victor Nzuzi
wird einer von vielen Referent_innen sein. Weitere Informationen zur Konferenz finden sich unter:
www.afrique-europe-interact.net und www.degrowth.de.