Sonderzug Idomeni-Wendland

Ein Koffer voller Postkarten reist zur Kanzlerin

Eine Delegation von ZuFlucht Wendland machte sich am Mittwoch in aller Frühe auf den Weg nach Meseberg. Dort tagte das Bundeskabinett zum Thema Integration derweil in Idomeni/Griechenland begonnen wurde das Flüchtlingscamp zu räumen.

Vor dem Gästehaus der Bundesregierung sollte der Forderung Nachdruck verliehen werden, die Menschen aus Idomeni in die Bundesrepublik aufzunehmen.

Die Delegation hatte eine Kundgebung in Meseberg angemeldet, sonst hätte die Fahrt an der Zufahrtsstraße zum Tagungsort geendet. So folgte hier eine ausgiebige „Sicherheits-Prüfung“ durch die Polizei:

Autos komplett ausräumen, Taschenkontrolle, alle 70 Kartons mit den Postkarten öffnen, alle Koffer öffnen, die für die Postkartenübergabe bereit waren, Leibesvisitation, Transparent vom Dachgepäckträger abbauen, auspacken, ausrollen, den Inhalt auf Verfassungsfeindlichkeit begutachten lassen. Ein Sprengstoffhund wurde geordert, der ebenfalls alles genauestens beschnüffeln musste.

Endlich als „sauber“ unter Polizeibegleitung an dem zugewiesenen Ort angekommen schwebte gerade der Helikopter mit Kanzlerin Merkel davon. Die Kundgebung fand trotzdem statt, und der nun prall mit Postkarten gefüllte Koffer trat seine nächste Etappe an – Kanzleramt Berlin!

Die Bannmeile im Regierungsviertel Berlins mit (eingerolltem)Transparent und Schubkarre mit Koffer zu betreten bedeutete lange Verhandlungen und weitere Begutachtungen des Kofferinhaltes durch das Sicherheitspersonal. Die Zeit nutzten so manche Vorbeischlendernde sich über die Aktion zu informieren und Postkarten zu unterschreiben. Einer Eilversammlung aufgrund einer aktuellen politischen Situation wurde nicht stattgegeben – das Transparent musste eingerollt auf der „Wiese“ liegenbleiben. Der Koffer aber durfte an der Poststation des Kanzleramtes übergeben werden. Er wurde nochmals „abgescannt“, würde nach Auskunft der dort zuständigen Herren dann genauestens gecheckt, der Inhalt dokumentiert, die Postkarten gezählt (Danke!) und schließlich Richtung Kanzlerin weitergeleitet. Nach Abschluss dieser Prozedur bekäme die Absender*in einen Zustellungsbescheid. Geduld sei aber nötig, denn es gäbe täglich unglaublich viel Post und Zusendungen. Auch zu diesem Thema..

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