Initiative „Refugees Welcome“ muss Angebotsvielfalt kürzen

Stendal. Die Klänge arabischer Musik und der Duft der Küche Jordaniens drangen aus einem Raum im untersten Geschoss des Hauses mit der Nummer 2 der Hochschule am Standort Stendal.

An einem Tisch wartete ein junger Reha-Psychologie-Student auf wissbegierige Menschen. Viele waren es bis zu jenem Zeitpunkt nicht. Ohnehin seien es bisher nur Studenten gewesen, die sich für den internationalen Tag interessiert hätten, hatte Lars Adams beobachtet. Man blieb unter sich, obwohl die Hochschule Magdeburg-Stendal dafür geworben hatte, auch Schülern Geschmack auf einen Auslandsaufenthalt machen zu wollen. Lars, 23, aus Bamberg betreute den Stand der Initiative „Refugees Welcome“ am Standort Stendal. Seit knapp drei Wochen ist er selbst aktiv. „Das Netzwerk ist groß“, informierte er im Gespräch mit der AZ. Nahm allerdings, was der Nachmittag in Sachen Resonanz bestätigen sollte, auch das Wort „Mitgliedermangel“ in den Mund.

Die Angebotsvielfalt, die ein Flyer der Initiative zeigt, scheint groß. Lars, der auch im Flechtwerk Demenz aktiv ist und eine Ringvorlesung mit organisiert, muss allerdings darauf hinweisen, dass zwei der Punkte nicht mehr angeboten werden. Dazu zählt der „Arbeitskreis Deutschunterricht“. Und auch der „Arbeitskreis Sachspenden“ ist aus Gründen des Mitgliedermangels gestrichen.

Arbeitskreise, die die Stichworte „Kinderschutzbund“ (KiBu), „Schule“, „Lotsendienst“, „Kita“, „Öffentlichkeitsarbeit“, „Begegnungsaktion“ sowie „Hausaufgabenhilfe in der Geflüchtetenunterkunft“ tragen, seien noch aktiv. Allerdings müsse der Arbeitskreis „Psychosoziale Beratung“ wohl aufgelöst werden. Dieser hatte sich auf die Fahnen geschrieben, bei psychosozialen Problemen zu unterstützen und Vernetzungsarbeit mit erfahrenen Trägern zu leisten.

Doch auch hier mangele es an Leuten, die die Ambitionen auch in die Tat umsetzen können, weiß der engagierte Student. Und hofft auf weitere Mitstreiter. Interessierte können sich bei der Stendaler Gruppe melden, die sich an der Hochschule trifft.

Termine werden auf Anfrage bekannt gegeben. Diese gehen an refugees.welcome.zentral@ahw.hs-magdeburg.de

Von Alexander Klos

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