Uelzen. Er ist in Uelzen und in Niedersachsen die Galionsfigur der AfD – der frühere Journalist Armin Paul Hampel. Er sagt: Es sei abwegig, ihn mit rechtem Gedankengut in Verbindung zubringen.
Doch eine Rede, die Hampel Anfang November bei einer Veranstaltung in Hollenstedt im Landkreis Harburg hielt, wirft jetzt Fragen auf. Hampel war Gast des „Arbeitskreises für deutsche Politik“ (AfdP) – ein Verein, in dessen Vorstand, wie der Niedersächsische Verfassungsschutz gestern auf AZ-Anfrage erklärt, „Rechtsextremisten vertreten“ sind.
Der Vorsitzende des AfdP sei laut Vereinsregister der ehemalige DVU-Funktionär Wolfgang Dahlmann. Der Verfassungsschutz Schleswig-Holstein nennt den Verein mehrfach in seinen Verfassungsschutzberichten, zuletzt 2001. Laut des Norddeutschen Rundfunks, der gestern über Hampels Rede berichtete, soll der AfdP in früheren Jahren den Ex-Vorsitzenden der Schweriner NPD-Landtagsfraktion, Udo Pastörs, zu einem Seminar eingeladen haben. Wolfgang Dahlmann, Vorsitzender des Vereins, wies gegenüber dem NDR Verbindungen zum Rechtsextremismus zurück.
Hampel, der für die AfD im Uelzener Kreistag sitzt, Vorsitzender auf Kreis- und Landesebene sowie Beisitzer im Bundesvorstand ist, erklärt gegenüber der AZ, die Einladung des Vereins angenommen zu haben, nachdem er nichts Auffälliges bei einer „kurzen Internetsuche“ gefunden habe. Armin Paul Hampel war Chefreporter des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), wurde dann Mitte der 1990er Jahre ARD-Korrespondent für Südostasien. Darauf angesprochen, dass in seinem früheren Beruf Recherchen zum Alltag gehörten und die AfD womöglich mit ihrer Ausrichtung interessant für rechtsextreme Vereinigungen sei, sagt Hampel, dass ihm die Zeit fehle, um bei jeder Anfrage immer das ganze Internet zu durchforsten. Bei seinem Vortrag sprach er unter anderem über Alternativen zur aktuellen Flüchtlingspolitik sowie über die Frage, wie sich Europa künftig aufstellen solle. Hinweise zu einem rechten Gedankengut der Zuhörer habe es auch während der Veranstaltung nicht gegeben, so Hampel. Den Mitarbeitern des Lokals, in dem die Veranstaltung stattfand, schwante jedoch, wen sie sich ins Haus geholt hatten. „Es gab Flyer und so“, sagt der Restaurantchef im AZ-Gespräch. Künftig werde man dieser Gruppierung keinen Raum mehr zu Verfügung stellen.
Von Norman Reuter
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