Nie wieder Faschismus 9.11. Demo Dannenberg

In Erinnerung an den 9. November 1938
Nie wieder Faschismus!
Nie wieder Krieg!
Vor 79 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten in ganz Deutschland
die Synagogen. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert, zertrümmert, Menschen zusammengeschlagen, verhaftet, in Konzentrationslager verschleppt, ermordet. Er war ein grausamer Auftakt hin zur industriell organisierten Vernichtung von Juden, Polen, Sinti und Roma und weiteren Gruppen in den Gaskammern von Auschwitz und vielen anderen Konzentrationslagern. Die Novemberpogrome waren wesentlicher Teil der Kriegsvorbereitung.
Sie dienten der weiteren Untermauerung der Rassenideologie der Faschisten, mit der sie bis 1945 Unterjochung, Versklavung und Vernichtung sogenannter „minderwertiger Rassen“ legitimierten.

In Dannenberg lebten seit 1920 nur noch zwei jüdische Familien. Familie Friedländer wanderte
1939 nach Zagreb aus und wurde später getrennt, Otto Friedländer wurde in Theresienstadt ermordet. Familie Wolff musste 1938 für einen vorgeschriebenen Preis ihr Haus verkaufen und wanderte nach Uruguay aus, wo sie den Holocaust überlebte.
Zum Gedenken an beide Familien wurden 2015 „Stolpersteine“ in Dannenberg verlegt. Außerdem
wurden in 2011 vor dem Stadtarchiv Gedenkstelen aufgestellt. Sie erinnern an die jüdischen Opfer sowie z.B. an die Kinder polnischer Zwangsarbeiterinnen, die in der sogenannten „Ausländerkinderpflegestätte“ in Liepehöfen umkamen.
Der 9. November steht für die Erinnerung an den Holocaust, an den millionenfachen Mord
an Juden. Dieser Tag steht heute auch für den Protest gegen Rassismus, gegen Faschismus und Krieg. Heute brennen Flüchtlingsunterkünfte, werden Geflüchtete, Migrant*innen, Andersaussehende und Andersdenkende bedroht, gejagt, verletzt und ermordet. Ganz aktuell
hat ein kürzlich verstorbener Dannenberger Geschäftsmann der NPD seine zwei Geschäfts-
und Wohnhäuser in der Langen Straße vererbt. Was damit passieren wird, ist noch nicht bekannt – dass die NPD rassistisch, rechtsextrem und verfassungsfeindlich ist dagegen schon.
Mit einem Rundgang vorbei an den Häusern der NPD hin zu den Stolpersteinen in der Maschtorstraße bis zu den Gedenkstelen vor dem Stadtarchiv machen wir darauf aufmerksam, dass rechtes Gedankengut keinesfalls nur der Vergangenheit angehört und dass es mehr denn je nötig ist, gemeinsam aufzustehen gegen Rechts. Wir rufen sowohl öffentliche als auch Privatpersonen, Instiutionen sowie Stadtverwaltung und Stadtrat von Dannenberg auf, klar Position gegen Rassismus, Faschismus und Krieg zu beziehen. Dieser Rundgang ist eine Möglichkeit dazu!
Donnerstag, 9. November, 11.00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Amtsberg /
Schlossgraben