Wustrow. Die Kurve Wustrow will Mitte dieser Woche eine Kampagne starten, um ihren Mitarbeiter Peter Steudtner sowie neun andere Menschenrechtler und -rechtlerinnen, die seit Anfang Juli in der Türkei inhaftiert sind, freizubekommen, informierte der Geschäftsführer der Wustrower Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion, Jochen Neumann.
Er und weitere Freunde Steudtners aus dem Umfeld der Kurve hoffen in diesen Tagen auf die Prüfung der Haftbeschwerde gegen die Inhaftierung des 45-Jährigen. Indessen wollte gestern Abend der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), am Fürbitte-Gottesdienst in der Gethsemane-Kirche teilnehmen, um seine Solidarität mit den inhaftierten Menschenrechtlern zu demonstrieren, schilderte der Geschäftsführer der Kurve. In der Kirche der Berliner Gemeinde, in der Peter Steudtner mit seiner Partnerin und seinen zwei Kindern zuhause ist, werde täglich für den seit vier Wochen Inhaftierten gebetet.
Die Kurve-Mitarbeiter fordern mit einem Plakat am Gebäude der Bildungsstätte die Freilassung ihres Freundes, der zuletzt im Mai drei Wochen beim jährlichen Gewaltfreiheitstraining in Wustrow war. PeterSteudtner ist seit 15 Jahren als freiberuflicher Trainer und Berater für die Kurve tätig. 2011 leitete er die Bildungs- und Begegnungsstätte übergangsweise für fünf Monate, als Geschäftsführer Jochen Neumann in Elternzeit war.
Schon seit fast vier Wochen gebe es keinen direkten Konkakt mehr zu Peter Steudtner, berichtet Neumann. Zuletzt habe die Partnerin des Berliners am Tag nach der Festnahme mit dem Menschenrechtler, gegen den die türkische Staatsanwaltschaft mittlerweile Haftbefehl erlassen hat, telefoniert. Jetzt gebe es nur noch indirekten Kontakt über seine Anwälte.↔ dm
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