Fetziger Widerstand

Bürgerinitiative Umweltschutz: Neujahrsempfang in Gorleben

asb Gorleben. Mit deftigen Forderungen bei Süßgebäck haben rund 80 Gorlebengegner am Neujahrstag das „Widerstandsjahr“ 2017 eingeläutet. Nach dem traditionellen Spaziergang rund ums Erkundungsbergwerk hatte die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) zum Neujahrsempfang geladen. Martin Donat, Vorsitzender der BI, kündigte für das gerade begonnene Jahr zahlreiche Aktionen an. Einerseits sei im Februar dem 40. Jahrestag der Standortbenennung zu gedenken, aber auch die Gründung der BI zu feiern. Mit einer Sternfahrt zu den Atomanlagen soll die Aktionswoche beginnen und mit einem großen Fest enden.

Aber es gibt für die BI weitere Gründe, den Protest gegen die Atompläne für Gorleben zu intensivieren. „Mit dem Standortauswahlgesetz soll die Illusion erzeugt werden, dass sich der Endlager-Standort Gorleben erledigt hat“, so Donat in seiner Ansprache. „In Wirklichkeit wird Gorleben als Referenzstandort erhalten. Es ist eher unwahrscheinlich, dass Gorleben aus dem Verfahren fällt.“

„Wo sind denn die Unter-50-Jährigen?“

Kerstin Rudek, ebenfalls im Vorstand der BI, wünschte sich nicht nur deshalb ein „fetziges Widerstandsjahr“. Sie erinnerte an die internationale Atomproblematik, aus der sich die BI nicht heraushalten wolle. Mit großen Aktionen werde sich die BI unter anderem am Protest gegen den Weltklimagipfel beteiligen, der dieses Jahr in Bonn stattfindet. „Es ist sehr wichtig, dass wir wieder in eine handlungsorientierte Form kommen“, rief Rudek den Anwesenden zu. Und: „Wir müssen zusammenstehen für einen weltweiten Atomausstieg.“

Dass die Intensivierung des Widerstands womöglich nicht ganz einfach wird, machte die Frage eines Demoteilnehmers deutlich: „Wo sind denn die Unter-50-Jährigen?“ Eine wahrlich nicht unberechtigte Frage, denn unter den Anwesenden waren nur vereinzelt Jüngere auszumachen. Die meisten am Neujahrsempfang Teilnehmenden sind seit Jahrzehnten bei diversen Anti-Gorleben-Aktionen aktiv.

gefunden: EJZ 02.01.2017

zum selben Thema: http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?p=17958