Arrestzellen, Waffenkammer, Spurensicherung: Architekt stellt Pläne für Uelzener Kommissariat vor

Uelzen/Landkreis. „Irgendwann hat niemand mehr im Kommissariat geglaubt, dass es einen Neubau geben wird“, sagte Ralf Munstermann.

In den vergangenen zehn Jahren sei immer wieder ein Anlauf genommen worden, berichtete der Leiter des Streifendienstes der Uelzener Polizei gestern, als die Pläne für den Neubau des Kommissariats an der Straße „An der Zuckerfabrik“ (gegenüber Altenheim Curanum) präsentiert wurden. Es ist der finale Anlauf. Munstermanns Chef, Holger Burmeister, war geradezu erleichtert, als er die Skizzen des Uelzener Architekten Hans-Peter Fischer sah: „Eine geplante Erweiterung des Polizeigebäudes im benachbarten Heidekreis ist jetzt vom Land noch gekippt worden. “ Das könne den Uelzener Ordnungshütern nicht mehr passieren.

Im Gegenteil: Noch in diesem Jahr will der Bauherr, die Volksbank Uelzen-Salzwedel, den Bauantrag für das Sechs-Millionen-Euro-Projekt im Rathaus vorlegen. Ende 2018 soll dann die Uelzener Polizei einziehen können, kündigte Volksbank-Vorstand Rainer Adamczyk an (AZ berichtete). Das Land Niedersachsen wird das neue Polizeigebäude mieten.

Und in dem Winkelgebäude mit zwei Obergeschossen und einem Innenhof sollen die Uelzener Polizisten modernste Arbeitsbedingungen vorfinden. Das fange schon bei den Toiletten an, weiß Munstermann. Im alten Gebäude an der Lüneburger Straße stecke zum Teil ein jahrzehntelanger Sanierungsstau. Im Erdgeschoss des Neubaus sollen Funktionsräume wie Wache, Waffen- und Asservatenkammer, Arrestzellen (ohne Videoüberwachung, mit Sprechanlage) sowie Umkleiden und Sozialräume untergebracht werden. Ebenso Räume zur Spurensicherung und -auswertung. „Wir können die Dienstabläufe in dem neuen Gebäude ganz anders und viel besser abstimmen“, sagte Dieter Klingforth, ehedem Chef der Uelzener Polizei und derzeit vorübergehend bei der Inspektion in Lüneburg im Einsatz.

Im ersten und zweiten Obergeschoss werden die Dezernate untergebracht. Ein Konferenzraum könne für verschiedene Lagen ausgerichtete werden, erklärt Architekt Fischer. Beispielsweise, um Sonderkommissionen unterzubringen. Dazu kommen Vernehmungsräume und ein Regieraum für Gegenüberstellungen. Auf rund 2400 Quadratmetern werden die Polizisten arbeiten.

Auf dem Außengelände entstehen Garagenplätze (15) und eine Wartungshalle für die Fahrzeuge. Und auf dem Dach des Kommissariats soll eine Photovoltaik-Anlage Strom ins Netz speisen.

Von Jens Schopp

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