Antifa-Aktion gegen AfD: Partei kritisiert Polizei
tl Dannenberg. Stephan Bothe, der Kreisvorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD), spricht von einem „Skandal“. Am Sonnabend war es bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Dannenberg zu einem Gerangel mit Angehörigen der „Antifaschistischen Aktion“ – kurz: Antifa – gekommen.
Nach Bothes Auffassung hätte die Polizei den Wahlstand von vornherein bewachen müssen. Dem widerspricht allerdings Polizeisprecherin Antje Freudenberg auf Nachfrage. „Ob wir solche Wahlkampfveranstaltungen von polizeilicher Seite aus bewachen, wird je nach Lage entschieden. In diesem Fall war vorerst keine Gefährdungslage
erkennbar“,betont Freudenberg. Dementsprechend habe es auch keine Bewachung gegeben. Bei der Auseinandersetzung zwischen den Antifa-Mitgliedern und Angehörigen der AfD ist ein Parteimitglied an der Hand verletzt worden. Die Lage war unübersichtlich.
Bothes weitere Kritik: Die Polizei sei erst nach 20 Minuten am Ort des Geschehens eingetroffen. Dabei liegt eine der Polizeiwachen Lüchow-Dannenbergs direkt am Dannenberger Marktplatz, nur unweit entfernt von den tumultartigen Szenen am Sonnabend. Aber: „Am Wochenende ist die Wache in Dannenberg nicht besetzt. Die Kollegen sind aus Lüchow und Neuhaus angefahren. Da braucht man selbst bei einer Einsatzfahrt einige Minuten für die Strecke“, erklärt Freudenberg. 20 Minuten hätten die Beamten aber keinesfalls gebraucht, betont die Sprecherin. Etwas mehr als zehn Minuten seien es gewesen. Zudem seien noch zwei weitere Streifenwagen aus Uelzen und von der Kundgebung in Gorleben abgerufen worden, sodass insgesamt ein recht großes Aufgebot an Polizisten vor Ort gewesen sei.Bei der teils gewalttätigen Störaktion der Antifa ist nicht nur der Wahlkampfstand zu Bruch gegangen, sondern sind auch mehrere Menschen – Parteiangehörige wie Polizisten – verletzt worden.
Bothe ist überzeugt: Das hätte von Anfang an verhindert werden können, wenn die Polizei den Stand überwacht hätte. Dabei habe die „kriminelle Aktion der Antifa“ wieder gezeigt, „dass diese radikale Gruppe auch vor körperlicher Gewalt nicht zurückschreckt“, betonte Bothe. Der Sachschaden beträgt nach AfD-Angaben mindestens 250 Euro, man habe auch mehrere Anzeigen erstattet.
grfunden: ejz (30.08.2016)