Nach rechter Entgleisung ist es unklar, wie es mit Flüchtlingsunterkunft Wittfeitzen weitergeht

„Arbeit geht erstmal weiter“

Der Landkreis will 25 Flüchtlinge, die noch in der Unterkunft in Wittfeitzen leben, nach einer rechten Entgleisung so schnell wie möglich anderswo hin verteilen. Der Vertrag mit der LiB läuft allerdings noch bis Mitte November. Wie es bis dahin und anschließend weitergeht, ist aktuell unklar.

bp Wittfeitzen. Beschämt ist Christian Westermann, Prokurist der Begegnungsstätte Leben in Bewegung (LiB) in Wittfeitzen, wo aktuell noch 25 Flüchtlinge leben, zwar. Überrascht ist er ob der Attacke vom Sonntagabend mit rechten Verbalangriffen – samt Hitlergruß zeigen – (EJZ berichtete) aber nicht. Schließlich sind Übergriffe wie diese und noch viel schlimmere in Deutschland inzwischen leider an der Tagesordnung.

Ob es die richtige Entscheidung der Kreisverwaltung ist, die Wittfeitzener Flüchtlinge nun möglichst zügig anderswo unterzubringen, dazu sagt Westermann nichts. Er ist froh, dass die Situation recht glimpflich ausgegangen, dass es nicht zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist. „Die Bewohner und Mitarbeiter haben meinen vollen Respekt, weil sie friedlich geblieben sind und sich deeskalierend verhalten haben“, betont Westermann. Bisher habe es solche Vorfälle nicht gegeben.

Wie es mit der Anlage nach der Ankündigung der Kreisverwaltung weitergeht, weiß Westermann nicht ganz genau: „Unsere Arbeit geht erstmal weiter.“ Der Vertrag zwischen der Kreisverwaltung und der LiB laufe bis Mitte November und bisher habe der Kreis nicht vorzeitig gekündigt. An die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft soll sich eine Renovierungsphase anschließen und dann der reguläre Betrieb weitergehen. Die Betreiber wären bereit, mit der Unterbringung von Flüchtlingen weiterzumachen. Denn: „Die Arbeit läuft nach einer etwas schwierigen Startphase sehr gut und wir könnten mit diesem Konzept weitermachen“, schätzt Westermann die Situation ein. Dass es so kommt, ist offenbar unwahrscheinlich.

Von der Lüchower Kreisverwaltung war dazu gestern keine Stellungsnahme zu bekommen.

gefunden: ejz (07.07.2016)