Zwischenlager Gorleben: GNS meldet Atomaufsicht „Fertigungsprobleme“ bei Castor-Behältern
gel Gorleben. Das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) klopft der Zwischenlager-Betreiberin GNS (Gesellschaft für Nuklearservice) in Gorleben wieder auf die Finger. Diesmal geht es um eingelagerte Castoren – um hochradioaktive Glaskokillen in den französischen Castor-Behältern TN 85. Davon stehen nach Angaben des NMU zwölf in Gorleben; betroffen sind offenbar neun davon. Die GNS selbst habe dem NMU als Atomaufsicht angezeigt, dass es bei der Fertigung dieser Behälter zu Qualitätsproblemen gekommen sei. Betroffen seien davon geschmiedete Teile des TN 85; offenbar liegen Mängel in der Dokumentation der Fertigung vor, heißt es aus dem Umweltressort. Hintergrund der Meldung seien Berichte über Fertigungsprobleme in einer französischen Schmiede, so das NMU. Wie brisant die Meldung tatsächlich ist, darüber könne man im NMU noch nichts sagen, heißt es. Die GNS unterstrich gegenüber der EIZ, dass es sich ausschließlich um Lücken in der Dokumentation handele. Der TN 85 des französischen Herstellers AREVA TNI hatte ein langwieriges Genehmigungsverfahren durchlaufen, bevor er für Gorleben zugelassen wurde. Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hat jetzt die Verantwortlichen aufgefordert, den Sachverhalt „grundlegend“ aufzuklären. „Wir nehmen die Meldung zum Anlass, sowohl von der GNS als Betreiber, als auch von der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) Stellungnahmen zu im Detail betroffenen Bauteilen einzufordern. Zudem sollen Sachverständige Stellungnahmen und sicherheitstechnische Bewertungen vornehmen.“
Zuletzt hatte es in Gorleben im Abfalllager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll Probleme mit Feuchtigkeit gegeben.
gefunden: ejz (25.06.2016)