bp Güstritz. Sie haben es wieder getan, irgendwann zwischen 0 und 4.45 Uhr am Mittwochmorgen. Nachdem eventuell Linksaktivisten bereits im vergangenen Jahr das Mahnmal beschmiert hatten, das an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Güstritzer erinnert, ist Ähnliches nun erneut geschehen. „Nie wieder Faschismus“, lautet die Parole diesmal, kaum lesbar aufgetragen in orangefarbener Schrift. „Nie wieder Krieg“, hatten die Sprühwütigen zu Pfingsten vergangenen Jahres aufgebracht.
Margitta Kläber und andere Güstritzer sind sauer. Kläber pflegt das Mahnmal seit Jahren. Nein, auch sie will keinen Krieg und keinen Faschismus. „Aber muss denn diese Schmiererei sein?“, fragt sie. Kläber findet das alles „so sinnlos“ und „sehr nervig“. Gerade hatten die Güstritzer das Mahnmal aufhübschen wollen, haben Büsche entfernt, die Fläche davor für die Anpflanzung neuen Rasens vorbereitet, wollen demnächst das Kiesbett verbreitern. Und nun wieder sowas. Dabei stehe doch auf dem Denkmal: „Den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Mahnung“.
Sicher lässt sich über die weitere Aufschrift „Für die Heimat“ trefflich streiten. Aber diesbezüglich würde nur ein Diskurs weiterhelfen und sicher keine Schmiererei. „Die Kosten muss am Ende die Dorfgemeinschaft tragen“, ärgert sich Kläber. Die Schmiererei soll möglichst bald entfernt werden, damit die Farbe besser ab geht. Reste werden wohl bleiben, das ist im vergangenen Jahr auch so gewesen.
Kläber hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Zeugen sollen sich bei den Ermittlern unter der Telefonnummer (05841)1200 melden.
Übrigens handelt es sich dieser Tage längst nicht um die einzige Schmiererei in Lüchow-Dannenberg.
ejz. vom 12.05.2016