Protest gegen AfD- Stammtisch in Salzwedel

Stiller Protest vor erstem AfD-Stammtisch / Landesparteitag am 27. Januar in Gardelegen

Büttner: „Diäten mehr als üppig“
08.01.18
hob Salzwedel. Bevor die AfD-Ortsgruppe am Freitagabend ihren ersten Stammtisch in Salzwedel beginnen konnte, rückte die Polizei mit zwei Streifenwagen an der Wollweberstraße an.
Eine Gruppe von zirka 25 bis 30 Personen aus dem linksautonomen Spektrum hatte sich versammelt, aber nach kurzer Zeit wieder aufgelöst, so die Polizei. In der AfD-Kreisgeschäftsstelle hatten sich rund 25 Menschen um den Bundestagsabgeordneten Matthias Büttner versammelt. Darunter auch Angehörige des AfD-Ortsverbandes Wuppertal, die mit den Salzwedelern zusammenarbeiten wollen und für Februar einen Besuch ankündigten. Weiter ist für den 27. Januar im Volkshaus Gardelegen der AfD-Landesparteitag geplant.

Doch zurück zum Stammtisch: „103 Tage nach der Bundestagswahl und 73 Tage nach der konstituierenden Sitzung hat Deutschland immer noch keine Regierung, 22 Ausschüsse finden derzeit nicht statt. Für das Land ein Armutszeugnis, für uns jedoch ein Vorteil“, sagte der 26-jährige Bundestagsabgeordnete Matthias Büttner aus Stendal. Da die AfD neu im Parlament sei, müsse alles erst eingerichtet werden. Es mangele noch am Unterbau. „Die Fraktion muss laufen wie ein Formel I-Wagen – wir haben nur noch keine Werkstatt“, zog Büttner einen Vergleich. Der IT-Systemkaufmann will in Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur mitarbeiten, hofft, dort etwas für die Region bewegen zu können. „Wir sind für die Sache angetreten. Mir ist es egal, ob Änderungen durch die AfD oder andere Parteien zustande kommen“, blickte der Parlamentarier auf einige AfD-Vorschläge, die von anderen „abgekupfert“ würden.

Unmut kam in Sachen der jüngsten Diätenerhöhung im Bundestag auf, während andere Menschen zu den Tafeln gehen müssen. Büttner konterte: „Wir haben nicht zugestimmt.“ Worauf ihn AfD-Kreis-Vize Carsten Brückner fragte: „Habt ihr euch denn schon Gedanken gemacht, was ihr mit dem Geld machen wollt, das ihr nun gegen euren Willen bekommt?“ Noch nicht, bekannte Büttner, machte aber deutlich: „Man bekommt als Bundestagsabgeordneter mehr als üppig.“

Da Matthias Büttner für die AfD auch im Stendaler Stadtrat sitzt, blickte er schon einmal auf die kommende Kommunalwahl: „Wir werden 2019 so viele Mandate erringen, dass wir nicht genug Mitglieder haben, diese zu besetzen. Die Kommunalpolitik ist das A und O.“

gefunden auf: https://www.az-online.de/altmark/salzwedel/buettner-diaeten-mehr-ueppig-9505502.html