Die Demonstrationen am Sonntagabend verliefen friedlich. Die Feuerwehr musste fünfmal ausrücken und kleinere Brände löschen.
Burg l Polizei und Akteure der Demonstrationen konstatierten gestern einen „friedlichen Verlauf“. 170 Menschen beteiligten sich an der von einer Privatperson angemeldeten Veranstaltung unter dem Motto „Asylflut stoppen“ und ebenso viele an der Gegendemonstration, zu der der „Runde Tisch gegen Rechts“ aufgerufen hatte. Eine von der Antifa-Bewegung angemeldete Kundgebung am Markt wurde mangels Teilnehmer kurzfristig am Abend abgesagt.
Die Polizei sicherte die Zusammenkünfte laut Pressesprecher Thomas Kriebitzsch mit etwa 100 Beamten ab. Eine etwas brenzlige Situation konnte so im Bereich der Grünstraße abgewendet werden, nachdem 15 bis 20 Personen der linken Szene versuchten, zum Aufmarsch von „Asylflut stoppen“ zu gelangen. „Das haben wir verhindert. Festgenommen wurde aber niemand“, sagte Kriebitzsch. „Lediglich eine Strafanzeige wegen einer Beleidigung musste neben Brandstiftungen aufgenommen werden.“
Diese hielten allerdings die Burger Feuerwehr von 16.30 bis gegen 19 Uhr in Schach, bestätigte Wehrleiter Wolfram Stukenberg: „Wir mussten fünfmal ausrücken.“ Im Bereich am Bahnübergang Troxel, am Vogelgesang, Bahnhofstunnel, in der Grünstraße und am Holländer wurden Altreifen, Gerümpel und ein Wertstoffcontainer in Brand gesetzt. Auch vor einem Stromverteilungskasten machten die Unbekannten nicht Halt.
Insgesamt zog Fabian Borghardt vom Runden Tisch ein positives Resümee. „Wir haben ein starkes Zeichen gegen Rechts und dumpfe Parolen gesetzt und friedlich demonstriert. Die Stimmung mit Musik, Tee und Reden vor der Stadthalle war bestens.“
Ob es vor der Landtagswahl am 13. März weitere Demonstrationen dieser Art in Burg geben wird, ist noch offen. „Wir rechnen allerdings damit, dass rechte Parteien noch einmal in drei Wochen einen Aufmarsch anmelden. Dann werden wir entsprechend reagieren“, sagte Borghardt.
Von Mario Kraus
gefunden in: Volksstimme 02.02.2016